Beeren

 

Nicht alles was den Wortstamm „Beere“ im Namen trägt, ist tatsächlich auch eine.

Wenn wir an Beeren denken, fällt uns sofort die Erdbeere ein. Gerade sie ist aber botanisch nicht zum Beerenobst zu zählen, sie wird den Sammel-Nussfrüchten zugeordnet.
Da Erdbeeren Eiweißstoffe besitzen, die denen von Birkenpollen ähneln, kann es leicht zu Kreuzallergien kommen.
Erdbeeren wirken entgiftend und entwässernd und helfen bei Gelenkschmerzen.

Zu den Beeren zählen überraschenderweise, was unser Obst betrifft, auch Avocados, Bananen, Datteln, Kiwis, Melonen, Papayas und Zitrusfrüchte, die alle basisch verstoffwechselt werden.

Auch unter dem Gemüse finden sich Beeren-Vertreter, die auch basisch verstoffwechselt werden,  u.a. Auberginen, Gurken, Paprika und ungekochte Tomaten.

Allgemein gilt:

  • Beeren haben in der Regel wenig Kalorien.
  • Egal ob echt oder falsch – sie sollten grundsätzlich schnell verarbeitet und vor dem Verzehr mehrmals warm abgebraust werden, da sie häufig mit Pestiziden und anderen Schadstoffen behandelt worden sind. Deshalb sind auch hier wieder Beeren aus regionalem ökologischem Anbau vorzuziehen.
  • Wir sollten sie schnell essen, besser roh als gekocht (ausgenommen die Holunderbeere!), da der Vitamin- und Mineralstoffgehalt durch Erhitzen vermindert wird.
    Dies tritt auch bei zu langer Lagerung ein.
  • Außerdem kann auch der unsichtbare Schimmel zu Allergien führen.

Beeren enthalten

  • komplexe Kohlenhydrate. Sie treiben den Blutzuckerspiegel langsam nach oben.
  • Pektin, einen wasserlöslichen Ballaststoff
  • Antioxidantien
    Zu den wirksamsten Antioxidantien aus der Beeren-Familie zählen:

    • Vitamine
      Den höchsten Vitamin C Gehalt haben Acerola-Beeren, 1,3 – 1,7 g pro 100 g Früchten.
      Ebenfalls einen sehr hohen Vitamin C-Gehalt haben: Camu Camu Früchte und die Buschpflaume.
    • Spurenelemente
      Arthrose-Kranke (auch Rheumatiker) haben einen erhöhten Selenbedarf.
      Normalerweise liegt der Tagesbedarf bei 50 – 70 µg, wir benötigen aber 100 – 200 µg täglich.
      Holunderbeeren haben den höchsten Selen-Gehalt unter den Früchten.
    • Sekundäre Pflanzenstoffe
      Beeren enthalten Anthocyane (Untergruppe der Flavonoide), die eine blau-rote Farbe haben.
      Einen hohen Gehalt haben z.B. Aroniabeeren, Schwarze Johannisbeeren und Orangen.

Die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für den täglichen Bedarf  („Mindestbedarf zur Vermeidung von Mangelzuständen“) an Vitamin C lauten:

  • 50 – 55 mg pro Tag für Säuglinge,
  • 60 – 90 mg für Kinder unter 13 Jahren und
  • 100 mg für Kinder ab 13 Jahren  und Erwachsene.

Warum benötigen wir Arthrosekranke mehr Vitamin C?
Wir Arthrosekranke haben bei einer Arthritis (Gelenkentzündung) einen stark erniedrigten Vitamin C Spiegel. Den gilt es mit natürlichen Lebensmitteln aufzufüllen. Empfohlen ist es, täglich 200 mg Vitamin C zu sich zu nehmen. Eine Überdosierung kann normalerweise nicht auftreten, da der Körper die überschüssige Menge über die Nieren ausscheidet.

Den erhöhten Bedarf erreichen zum Beispiel mit:

  • 100 g Papaya = 80 mg Vitamin C
  • 100 g Orangen = 50 mg Vitamin C
  • 100 g Kiwi = 46 mg Vitamin C
  • 100 g Paprika = 107 mg Vitamin C, wenn man sie roh isst!

Warum benötigen gerade wir mehr Antioxidantien?
Weil sie die aus den Zwischenprodukten des Arachidonsäure-Stoffwechsels entstehenden freien Radikale unschädlich machen können.
Besonders geeignet sind bei den Beeren:

  • Aronia-Beeren (Apfelbeeren)
    haben ein hohes antioxidatives Potential. Sie enthalten viermal soviel Anthocyane wie Erdbeeren.
  • Acerola-Beeren
    wegen des oben bereits erwähnten hohen Vitamin C-Gehalts.
  • Hagebutten
    haben einen Vitamin C-Gehalt von 1,25 g pro 100 g Früchten.
    Sie oft gegen Gelenkschmerzen eingesetzt.
  • Sanddorn
    hat einen Vitamin C-Gehalt von bis zu 450 mg pro 100 g Früchten.
  • Holunderbeeren
    haben den höchsten Selen-Gehalt unter den Beeren. Selen schützt vor Entzündungen.
    Auf alle Fälle den oben stehenden Hinweis beachten!

Auch hier gilt:
Durch eine ausgewogene natürliche Ernährung ist der Bedarf, inkl. dem erhöhten Bedarf unter bestimmten Voraussetzungen, leicht zu decken.
Durch den Verzehr von mit Vitaminen angereicherten Lebensmittel oder der Einnahme von zusätzlichen Nahrungsergänzungsmitteln, kann es zu Überdosierungen kommen, die zum Teil gefährlich sind.

 

4 Kommentare

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    • Karina Kochan auf 11. Mai 2017 bei 11:10
    • Antworten

    Liebe Ute,

    bald ist es wieder soweit: der Holunder wird blühen. Wie gesund sind denn die Holunderblüten für uns? Hast Du Rezepte mit Holunder bzw. auch Holunderbeeren, die für uns geeignet sind?

    Super Blog!!! Vielen Dank für Deine Hinweise!

    Liebe Grüße
    Karina

    1. Liebe Karina,

      Die Beeren dürfen nicht roh gegessen werden. Kochen zerstört den giftigen Stoff Sambunigrin. Holunder wird deshalb vor allem für Sirup, Saft und Tee verwendet.

      Bei einer aktivierten Arthrose wirkt Holunderblütentee entzündungshemmend. Hierzu übergießt man 1 EL Holunderblüten mit 250ml kochendem Wasser und lässt ihn 10 Minuten ziehen. Um den Geschmack zu verbessern, kann man Bio Ceylon Zimt hinzufügen. 3-4*/Tag trinken.

      Als Sirup hilft Holunder z.B. bei Halsschmerzen (Holundersaft mit Honig, 2:3Teile, mischen).
      Oder mische Holunder- mit Sanddorn- und schwarzem Johannisbeersaft- schmeckt lecker 😉
      Du kannst den Saft auch zur Verfeinerung im Rotkraut verwenden.

      Viele Grüße
      Ute

  1. Liebe Elke,

    Ich habe gelesen, dass es zwei Sorten gibt, die Erdbeer-Allergikern u.U. keine Probleme bereiten sollen: die Sorten FLORIKA und LAMBADA. Trotzdem solltest Du natürlich vorsichtig sein beim Ausprobieren!

    Liebe Grüße
    Ute

  2. Liebe Ute,

    durch Deinen Artikel zu Beeren verstehe ich nun gut, warum ich Erdbeeren nicht vertrage.
    Ich habe sowohl eine Birkenpollen- als auch eine Haselnussallergie.
    Gezwungenermaßen werde ich also auf den Verzehr von Erdbeeren verzichten.

    Elke.

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