Die Behandlungsarten

Die Pyramide zeigt einen Überblick über die möglichen Behandlungsarten bei Arthrose..

Behandlungsartenpyramide

Behandlungsartenpyramide

Nach Möglichkeit ist eine Behandlung aus dem Bereich der „Konservativen Therapie“ vorzuziehen. Das setzt allerdings voraus, dass man die Behandlung frühzeitig (im Anfangsstadium der Arthose) beginnt.

Hauptaugenmerk sollte auf den untersten Punkt der Pyramide gerichtet werden. Anregungen zur vollwertigen Ernährung unter Beachtung des Säure-Basen Haushalts und gelenkfreundliche Bewegung ohne Überlastung finden sich als Übersicht in der Ernährungspyramide und der Bewegungspyramide.

 

  Defektgröße Durchmesser

Knochenmarkstimulierende Verfahren

Pridiebohrung Bohrungen -> Wärme
Mikrofrakturierung (MF) 0,5 – 2,5 cm² Stammzellen aus dem Knochenmark -> Faserknorpel
Nanofrakturierung (NF) OP-Stick hinterlässt kleinere Defekte und dringt 3x tiefer ein
AMIC
Autologe matrixinduzierte Chondroneogenese
> 2,5 – 6 cm² MF + Kollagen – Membran-Abdeckung mit Fibrinkleber
SAMIC
S
caffold augmented MicF (Bioprothese)
MF + PLA/Polydioxanon/Hyaluronan Implantat
HMIC
H
omologe matrixinduzierte Chondroneogenese
MF + Eigene Knochenhaut-Abdeckung

Knorpelersetzende Verfahren mit körpereigenem (autologem) Material

OCT/OATS
Osteochondral Autograft Transfer System (Mosaikplastik)
0,5 – 3 cm² Knorpel-Knochen Transplantation = 1 OP
Knorpel-Knochenzylinder wird aus einem nicht belasteten Bereich des Gelenkes entnommen und im Anschluss mit der Press-Fit-Technik in die Defektzone implantiert
Tissue Engineering (Trägervlies baut sich wieder ab)
ACT = ACI
A
utologe Chondrozyten Transplantation/Implantation
> 3 cm² = 2 OPs
1. Entnahme körpereigener Knorpelzellen
2. Aufbereitung/Vermehrung im Labor
3. operativ in die Defektzone implantieren
MACT = MACI
M
atrix-induced autologous chondrocyte Transplantation / Implantation
= 2 OPs
1. Entnahme Knorpel-Knochenzylinder
2. ins Labor zur Gewinnung von Knorpelzellen
3. operativ in die Defektzone transplantieren / implantieren

Knorpelersetzende Verfahren mit körperfremdem (allogenem) Material

Trufit-Plug System
(Biomatrix)
< 2 cm² = 1 OP
Passendes synthetisches Implantat (Knochenzylinder) wird eingesetzt.
Nach 2 Jahren bildet sich an dessen Stelle neuer eigener Ersatzknochen + Faserknorpel.
Cartiva Implantat Um den Kunstknorpel herum bildet sich eine Verhärtung aus Bindegewebe. Das Implantat selbst bleibt bestehen.

2 Kommentare

    • Marco Dielmann auf 4. Februar 2022 bei 09:17
    • Antworten

    Hallo Ute,
    sehr gelungene Webseite!
    Ich bin männlich, 55 Jahre und hatte vor 2,5 Wochen eine Athroskopie im rechten Kniegelenk.
    Lt. MRT Meniskusriss. Nach der OP sagte mir der Arzt, dass der Meniskus altersgerecht in Ordnung ist, allerdings hatte ich im femoralen Gleitlager einen ca. 3,75 cm2 Knorpelschaden. Es wurde eine MF durchgeführt.
    Hatte mich nun zuhause aufgrund der anderen Diagnose mit Knorpelschäden im Internet beschäftigt.
    Das AMIC Verfahren finde ich sehr interessant, bietet allerdings mein Operateur wohl nicht an.
    Bin jetzt enttäuscht, dass bei mir nur die Standard MF durchgeführt wurde.
    Was hältst Du von diesem Verfahren? Wäre für Dich sicherlich auch eine interessante Alternative gewesen?
    Liebe Grüße
    Marco Dielmann
    Frankfurt am Main

    1. Hey Marco,
      Meine MF fand 2007 statt. Welche Behandlungsart für den Patient sinnvoll ist, kann der operierende Arzt am besten entscheiden. Das AMIC-Verfahren wurde erstmals im Jahr 2005 von P. Behrens veröffentlicht,ob es so auch praktisch durchgeführt wurde, weiß ich nicht. Zur AMIC:Auch hier muss der Patient zur Behandlung passen. Mehr als 2 Defekte sind ungünstig, es ist für jüngere Patienten besser geeignet. Chronische Knorpeldefekte haben schlechtere Ergebnisse als frische usw. Kurz zur Vorgehensweise: Arthroskopie, dann MF, dann wird eine Kollagenmatrix/Gel mit Fibrinkleber z.B. angepasst.
      Viele Grüße
      Ute

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