Neben den altbekannten Getreidesorten, Weizen, Dinkel, Roggen gibt es auch andere weniger bekannte Sorten, die aus einer abwechslungsreichen Ernährung nicht wegzudenken sind.
Auch wenn die Verwendung für uns nicht notwendig erscheint, können diese Sorten unseren Speiseplan bereichern und für Abwechslung sorgen.
Glutenfreie Getreide und Pseudogetreide für unsere Ernährung
Das Getreidekorn enthält Stoffe, die zwar u.a. für den Stoffwechsel der Pflanze unerlässlich sind, für Einige unter uns jedoch problematisch sein können.
Am bekanntesten dürfte der Bestandteil Gluten (Klebereiweiß) sein. Menschen mit der Autoimmunerkrankung Zöliakie reagieren auf glutenhaltige Nahrungsmittel aus Weizen, Hartweizen, Dinkel, Kamut, Emmer, Einkorn Gerste oder Roggen mit einer Entzündung der Dünndarmschleimhaut. Gluten ist aber nicht nur in Nahrungsmitteln, sondern auch in Medikamenten und Hygieneartikeln, wie Zahnpasta enthalten.
Es gibt eine EU-Verordnung, die Grenzwerte für die Kennzeichnung von „glutenfrei“ (bis 20 mg Gluten pro kg), „Lebensmittel mit Hafer“ (bis 20 mg Gluten pro kg und ohne Verunreinigungen) und „sehr geringer Glutengehalt“ (bis 100 mg Gluten pro kg) festschreibt.
Kein Gluten enthalten die Getreidesorten Hirse, Mais und Reis.
Gluten-Allergiker (Sprue-Patienten) können meist auch auf die Pseudocerealien Amaranth, Quinoa oder Buchweizen ausweichen.
Sie sind aber auch für Nicht-Allergiker gut geeignet und wichtige Nahrungsmittel.
|
Hirse (Spelzgetreide)
Sie hat sehr viel Kieselsäure (550 mg pro 100 g). Kieselsäure festigt das Bindegewebe, ist Nähr- und Aufbaustoff für die Knorpelmasse. Äußerlich aufgetragen hilft sie bei Gelenkentzündung!
Hirse Eiweiß allein ist nicht vollwertig, es muß in Kombination mit anderen Nahrungsmitteln aufgewertet werden.
Bitte achtet beim Kauf auf Braunhirse, die mit der Schale gemahlen wird und so alle Mineralstoffe enthält. Im Gegensatz zu Goldhirse, die weniger Mineralstoffe enthält.
Braunhirse sollte gemahlen in Müsli oder Saft gegeben und nicht unbedingt gekocht werden.
Hirse schmeckt als Füllung in Paprika oder Kohlrabi sehr gut. |
|
Teff
Wegen des hohen Mineralstoffgehalts, wirkt Teff bei der Übersäuerung des Körpers ausgleichend.
Durch die komplexen Kohlenhydrate stellt Teff langfristige Energie in Form von Glukose für den Körper zur Verfügung.
Durch den hohen Eisen-Gehalt wird die Anzahl der roten Blutkörperchen positiv beeinflußt. |
|
Mais
Maismehl ist glutenfrei.
Mais Eiweiß allein ist nicht vollwertig, es muß in Kombination mit anderen Nahrungsmitteln aufgewertet werden. Im Maiskorn vorhandenes Vitamin B3 muß mit tierischem Eiweiß, z.B. Fleisch, für den Mensch aufgeschlossen werden. |
|
Bramata
ist ein Maisgrieß. |
|
Naturreis
nie polierten Reis oder parboiled Reis, immer vollwertigen Naturreis oder Vollkornreis verwenden.
Natur- oder Vollkornreis beinhaltet 8 wertvolle Aminosäuren!
Ungeschälter Wildreis ist in den Inhaltsstoffen vergleichbar. |
Beim Hirse-, Reis- und Mais-Brot, wird, da kein Kleber-Eiweiß vorhanden ist, Guarkern-, Johannisbrot- oder Erbsenmehl im Sauerteig als Bindemittel verwendet.
Pseudogetreide:
|
Amaranth (Fuchsschwanzgewächs)
bietet gerade Vegetariern viel pflanzliches Eiweiß.
Amaranth enthält die essentiellen Aminosäuren Lysin und Methionin und eine ausgewogene Mischung der übrigen Aminosäuren.
Es wird gern in Süßwaren verwendet. |
|
Quinoa (Gänsefußgewächs)
hat ähnlich viel pflanzliches Eiweiß wie Amaranth und zusätzlich die essentielle Aminosäure Lysin. |
|
Buchweizen (Knöterichgewächs)
entgiftet den Stoffwechsel.
Man kann ihn zum Kochen verwenden, z.B. als Buchweizen-Frikadelle.
Ungeschälten Buchweizen immer heiß abwaschen, die Schale enthält Fagopyrin! |
Getreide enthält in der Regel wenig Lysin, während es mehr Leucin (ebenfalls eine essentielle Aminosäure) beinhaltet als Amaranth oder Quinoia. Eine Kombination ist daher sinnvoll!
Schaut euch ruhig mal im Reformhaus, beim Bäcker oder auf dem Markt nach Produkten aus diesen drei Sorten um. Auch wir können unsere Ernährung damit abwechslungsreicher gestalten.
2 Kommentare
Sehr guter Artikel.
Werde meine Ernährung in Zukunft bisschen überdenken müssen 🙂
mfg Dominik
Ein sehr interessanter Bericht zum Thema Getreide, ich finde das die Hirse bei uns ein bisschen unterschätzt wird uns sie viel öfters auf den Speiseplan stehen sollte.
L.G.
Frank